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Lean Management

Vergangenen Herbst bewarb ich mich auf ein Stelle als Lean Navigator. Sowas habe ich ab und an schonmal gemacht. Zum Beispiel habe ich mich einmal als Freiwilliger Helfer bei Atos Origin Olympia beworben - ohne jegliche Rückmeldung. Bei Lean war es anders. Einem Interview folgte ein Einstellungstest, da man davon ausging, dass ich als Softwareentwickler keine Abstraktionsfähigkeit besitzen würde. Als ich die Eignungsprüfung aber bestand, wurde ich Navigator, so eine Art Lean Novize. Das gesamte Programm ist mit nautischen Metaphern versehen. Das Projekt nennt sich "Welle". Und jeder Navigator nimmt an 3 Wellen teil, die jeweils rund 15 Wochen dauern. Diese Welle kann an jedem Standort von Atos Origin stattfinden - bei der Größe des Konzerns kann das auch mal ganz schön weit weg sein. Als aufstrebender Navigator kann man es zum Skipper schaffen, in dessen Rolle man Navigatoren durch eine Welle führt. Erfolgreiche Skipper bringen es zum Seniorskipper und leiten mehrere Wellen zusätzlich aus der Ferne. Aber davon bin ich noch weit entfernt. Ich bin Navigator in meiner ersten Welle. Ich habe zwar das Navigatoren Training genossen und Verfahren kennen gelernt, aber worum es eigentlich geht, kann ich immer noch nicht genau definieren. Es scheint im Großen und Ganzen gesunder Menschenverstand zu sein, der in den Projekten gefördert wird.
Um das Programm ranken sich allerlei Gerüchte. Manche sagen, sie hätten Navigatoren gesehen, die nach 3 Wellen völlig ausgebrannt seien. Die Arbeitsbelastung sei enorm. Man würde sogar nachts angerufen werden. Gerüchteweise kamen auf solche Schnappsideen aber nur die Ur-Väter von McKinsey, die das Verfahren Atos Origin näher gebracht haben sollen. Die Verlinkung zu McKinsey gibt dem ganzen wieder einen sehr bitteren Eigengeschmack, gelten die Fanatiker des Dreisatzes doch nicht gerade als Realitäts nahe Analysten.
Ein weiteres Gerücht war, dass man in seiner ersten Welle immer im Heimatland oder zumindest in der Nähe bleiben würde. Quasi als Einstiegshilfe. Immerhin muss sich ja auch ggf. eine Familie an den neuen Lebensrythmus gewöhnen. Vielleicht lag es an der Not, dass sie nicht genügend fanden, vielleicht war ich auch einfach nur ein bisschen zu enthusiastisch als ich bei meinem Interview bejate, dass ich natürlich auch mal weiter weg fahren könnte. Statt Frankfurt oder Hamburg bin ich nach Buenos Aires geschickt worden. 14 Flugstunden von Zuhause entfernt.

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